katzenkundig

Nubische Falbkatze

Felis lybica Forster, 1780

D: Nubische Falbkatze, Asiatische Wildkatze; E: African wildcat, Indian desert cat; F: Chat ganté, chat sauvage d’Afrique, chat orné, chat sauvage d’Asie; Sp: Gato silvestre, gato montés.
Falbkatzen aus dem Vorderen Orient (Mesopotamien) sind die Vorfahren der Hauskatzen.

Falbkatze

Vorkommen

Steppen und Halbwüsten Afrikas, der Arabischen Halbinsel bis Südwest-Asien sowie die Mittelmerinseln Kreta, Sardinien und Sizilien.
Besonders gefährdet durch häufige Einkreuzungen von Hauskatzen; reinrassige Falbkatzen werden immer seltener.

Lebensraum 

Halbwüsten, Steppen und Savannen Afrikas und Asiens, nicht in zentralen Bereichen der Sahara, tropischen Regenwäldern und Gebirgszonen.

Erscheinung

schlanker, hochbeiniger als die durchschnittliche Hauskatze, Streifenmuster meist nur an Extremitäten und Kopf deutlich, sonst verwaschen.

Schutzstatus

Rote Liste der IUCN: nicht gefährdet, da sie sehr weit verbreitet ist,
Washingtoner Artenschutzübereinkommen Anhang II,
EG-Verordnung Anhang A,
FFH-Richtlinie Anhang IV,
besonders bzw. streng geschützt nach Bundesnaturschutzgesetz Anhang s,
Höchstschutz seit 01.06.1997

Unterarten

Die Systematik der Kleinkatzen ist noch immer umstritten. Auch die Schreibweise des Artzusatzes der Nubischen Falbkatze ist unklar, sie wird auch – korrekt geschrieben – als Felis libyca bezeichnet. Die falsche Schreibweise (lybica) hält sich, weil der Erstbeschreiber der Art, Georg Forster, im Jahr 1780 Beschreibung und Artname F. lybica veröffentlicht hatte. In einem solchen Fall ist eine Änderung in Richtung der korrekten Schreibweise zwar zulässig, es sei denn, die falsche Schreibweise wird in weiteren wissenschaftlichen Studien beibehalten. Und das ist hier der Fall.

Viel verwirrender sind aber die Verwandtschaftsverhältnisse der Katzen innerhalb der Gattung Felis. Zwischenzeitlich sah man die Verwandtschaft von Falbkatze (lybica), Steppenkatze (ornata), Graukatze (F. bieti) und Europäische Wildkatze (silvestris) so eng, dass man sie zu Unterarten "degradierte". Dann wird als Artname die zuerst beschriebene Art festgelegt, das ist silvestris. Dadurch wurden aus Arten Unterarten und zwar  F. silvestris lybica, F. silvestris ornata und F. silvestris bieti. Neueste, molekulargenetische Untersuchungen weisen allerdings darauf hin, dass F. lybica doch eine Schwesterart von F. silvestris und F. bieti ist (sowie weiteren Felis-Arten). Alles klar? Die Katzen interessiert es nicht, an den Grenzen ihrer Verbreitungsgebiete verpaaren sie sich miteinander und bekommen gesunden Nachwuchs.

Als valide (gültige) Unterarten der F. lybica gelten derzeit:

  • F. lybica lybica Forster, 1780
  • F. lybica ocreata Gmelin, 1791
  • F. lybica haussa Thomas & Hinton, 1921
  • F. lybica foxi Pocock, 1944a
  • F. lybica rubida Schwann, 1904
  • F. lybica ugandae Schwann, 1904
  • F. lybica tristrami Pocock, 1944b
  • F. lybica iraki Cheesman, 1921
  • F. lybica gordoni Harrison, 1968
  • F. lybica nesterovi Birula, 1917
  • F. lybica reyi Lavauden, 1929
  • F. lybica cretensis Haltenorth, 1953
  • F. lybica jordansi Schwarz, 1930
  • F. lybica cafra Desmarest, 1822
  • F. lybica mellandi Schwann, 1904
  • F. lybica griselda Thomas, 1926
  • F. lybica ornata Gray, 1830
  • F. lybica caudata Gray, 1874
  • F. lybica chutuchta Birula, 1917

Merkmale

Maße: Kopf-Rumpf-Länge: 55-80 cm, Schwanz: 25-40 cm, Schulterhöhe: 25-35 cm.
Gewicht: Weibchen 3,5-4 kg, Männchen durchschnittlich 5 kg.
Fell: Färbung variiert je nach Herkunft: Grundfarbe von rotgrau oder fahlgelb zu fahlgrau (in trockenen Gebieten hellere Individuen, in feuchteren Gebieten dunklere), Aalstrich dunkler, Bauch und Halsunterseite gelblich bis weißlich; Streifenzeichnung am Körper verwaschen, auch in kleine Flecke aufgelöst, an den Beinen deutlich, besonders Unterarme mit zwei schwarzen Querbinden.
Kopf: Nasenspiegel rosa, zwei ockerfarbene bis schwarze Wangenstreifen, 4-6 Nackenstreifen.
Augen: Iris grüngelb, Pupillen verengen sich zu vertikalen Schlitzen.
Ohren: groß, spitz, mit angedeuteten Ohrpinseln, Rückseite rötlich bis rotbraun.
Beine: etwas länger als die einer Hauskatze; deutliche Streifenzeichnung, besonders Unterarme mit zwei schwarzen Querbinden; Fußsohlen schwarz.
Schwanz: Schwanz lang und spitz endend, mit meist drei geschlossenen schwarzen Ringen vor schwarzer Schwanzspitze. 

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