Der Lebensraum einer Katze, das Revier bzw. Territorium, bietet ihr Schutz, Nahrung und intakten Tieren Zugang zu Paarungspartnern. Es besteht aus einer oder mehreren Kernzonen sowie einem Streifgebiet.
Die Kernzonen (Heim erster Ordnung) befinden sich um die Schlafplätze herum und geben ihr größtmögliche Sicherheit, die Streifzonen (Territorien zweiter Ordnung) werden hauptsächlich für die Jagd und Erkundung genutzt und bestehen aus einem mehr oder weniger dichten Wegenetz. Bei reinen Wohnungskatzen sind beide Bereiche wegen der übersichtlichen Größe meist identisch.
Die Größe der Territorien hängt weitgehend vom Nahrungsangebot ab. Verwilderte Katzen, die sich selbst mit Beutetieren versorgen müssen, bewohnen die größten Territorien, d.h. ca. 3 km² bei Kätzinnen und ca. 10 km² bei potenten Katern. Die Reviere der Kätzinnen grenzen aneinander, die der Kater überlappen teilweise deutlich und beinhalten jeweils die Territorien mehrerer Kätzinnen. Die Katerreviere sind außerhalb der Balz deutlich kleiner, ihre Größe spiegelt also nicht nur das Nahrungsangebot, sondern auch den Zugang zu paarungsbereiten Kätzinnen wider.
Werden (auch wild lebende) Katzen von Menschen gefüttert, bewohnen sie kleinere Territorien und bilden rasch Gruppen, meist von nah verwandten Kätzinnen, deren Reviere fast identisch sind, sich jedoch nicht mit denen benachbarter Gruppen überschneiden. In einem Vorort von London fand man Kätzinnen in 300 m² großen Revieren und Kater in 800 m² großen; auch hier wechselten die Kater häufig zwischen den Weibchengruppen, die Kätzinnen nicht. Die Territorien werden häufig kontrolliert und mit Harn, Kot und Pheromonen markiert. Eindringlinge werden vom Revierinhaber meistens verjagt, v.a. wenn beide in der Nähe der Kernzone des Inhabers aufeinander treffen.
Kastraten beider Geschlechter bewohnen und verteidigen Reviere in der Größe von Kätzinnen. Vor allem in von Katzen dicht besiedelten Gebieten werden die Territorien in einer Art "Revier-sharing" gemeinsam, aber zu unterschiedlichen Zeiten, genutzt. Bei Begegnungen entscheidet oft die Sozialisation der Beteiligten sowie ihre Bekanntschaft und der Ort des Treffens relativ zu Kernzonen und Territoriengrenzen über deren Ausgang, oft wird jedoch frei nach dem Motto "wer zuerst kommt, malt zuerst" verfahren.