Als Abkömmlinge der von Wüsten und Halbwüsten bewohnenden Falbkatze ist das Trinkbedürfnis von Hauskatzen wenig ausgeprägt. Normalerweise wird der Flüssigkeitsbedarf über die Nahrung gedeckt (Kleinsäuger bestehen zu 60-70 % aus Wasser!), bei Trockenfutter muss jedoch fast der gesamte Bedarf über Trinken gedeckt werden, um v.a. Blasen- oder Nierenprobleme zu vermeiden.
Katzen mit Freigang bevorzugen abgestandenes Wasser, etwa aus rostigen Kübeln oder Gartenteichen, oder fließendes Wasser, z.B. aus einem Bachlauf. Um Wohnungskatzen zum Trinken anzuregen, empfiehlt es sich, mehrere Trinkmöglichkeiten in der Wohnung zu verteilen. Da manche Katzen fließendes Wasser bevorzugen, bieten auch Zimmerbrunnen (nicht mit destilliertem Wasser) oder der gelegentliche Zugang zum (leicht) offenen Wasserhahn Gelegenheit zum Trinken.
Die meisten Katzen löffeln Wasser offenbar nicht mit der Zunge, wie lange angenommen wurde. Vor wenigen Jahren haben Forscher durch Analysen von Hochgeschwindigkeitsaufnahmen festgestellt, dass durch eine schnelle Berührung der Wasseroberfläche mit der Zungenspitze eine Wassersäule entsteht, die die Katze dann abbeißt. Andere Katzen tauchen ihre Pfote ins Wasser und lecken sie anschließend ab, Katze Christa schöpfte das Wasser am Rand des Wassernapfes mit der Zunge ab, dabei brauchte sie nicht so schnell zu schlecken.