Die wilde Verwandtschaft der Hauskatzen besteht aus faszinierenden Geschöpfen. Die meisten zählen zu den bedrohten Tierarten, viele kennen wir erst oberflächlich.
Katzen zählen zu den Raubtieren (Carnivora). Die meisten leben außerhalb der Fortpflanzung als Einzelgänger, Ausnahmen sind Löwen und gelegentlich Geparde, die auch Gruppen bilden. Vor allem die kleinen Vertreter sind weitgehend nacht- und dämmerungsaktiv und daher schwer zu beobachten.
Sie gelten - stärker als die Hundeartigen - als reine Fleischfresser und ziehen lebende Beute dem Aas vor. Als Ansitz- oder Lauerjäger überraschen sie die meist kleineren Beutetiere, einige der großen Katzen bedienen sich bei Bedarf der Hetzjagd, v.a. der Gepard.
Felis lybica Forster, 1780
D: Nubische Falbkatze, Asiatische Wildkatze; E: African wildcat, Indian desert cat; F: Chat ganté, chat sauvage d’Afrique, chat orné, chat sauvage d’Asie; Sp: Gato silvestre, gato montés.
Falbkatzen aus dem Vorderen Orient (Mesopotamien) sind die Vorfahren der Hauskatzen.
Vorkommen: Steppen und Halbwüsten Afrikas, der Arabischen Halbinsel bis Südwest-Asien sowie die Mittelmerinseln Kreta, Sardinien und Sizilien.
Besonders gefährdet durch häufige Einkreuzungen von Hauskatzen; reinrassige Falbkatzen werden immer seltener.
Lebensraum: Halbwüsten, Steppen und Savannen Afrikas und Asiens, nicht in zentralen Bereichen der Sahara, tropischen Regenwäldern und Gebirgszonen.
Erscheinung: schlanker, hochbeiniger als die durchschnittliche Hauskatze, Streifenmuster meist nur an Extremitäten und Kopf deutlich, sonst verwaschen.
Felis silvestris Schreber, 1777
D: Europäische Wildkatze, Waldkatze; E: European wildcat, Caucasian wildcat; F: Chat forestier, chat sauvage d’Europe, chat sylvestre; Sp: Gato montés, gato silvestre.
Vorkommen: europäische Mittelgebirge (außer Skandinavien) bis in die Mongolei, Schottland, Korsika, Balearen.
Deutschland: Harz, Solling, Kaufunger Wald, Taunus, Eifel, Hunsrück und Pfälzer Wald.
Lebensraum: primär waldreiches Gelände ohne allzu lange und hohe Schneelagen, mit ausreichend trockenen und warmen Unterschlüpfen, z.B. in hohlen Bäumen oder unter Baumwurzeln.
Erscheinung: ähnlich der Hauskatze, jedoch ist sie etwas größer, mit längeren Gliedmaßen als eine durchschnittliche Hauskatze, mit buschigerem Schwanz und stumpfem Schwanzende.